Asbest in Baumaterialien bzw. Produkten zu erkennen ist grundsätzlich schwierig. Oftmals kann man erste Einschätzungen anhand von Erfahrungswerten, Baujahr und Produktart abgeben. Neben diesen Faktoren gibt es zu manchen Produkten teilweise Unterlagen der damaligen Hersteller, die auf Herstellungsnummern oder Baureihen nach Jahren verweisen. Komplette Gewissheit gibt einem am Ende eine Materialprobe des verdächtigen Produkts, die dann in einem entsprechenden Labor untersucht wird.
Warum ist Asbest so gefährlich?
Asbest ist lediglich ein Oberbegriff hinter dem sich verschiedene Silikatminerale verbergen. Das meist verbreitete Mineral ist Chrysotil (Weißasbest). Das gefährliche sind die Fasern, welche sich beim einatmen in der Lunge "verharken" und somit zu schweren Krankheiten, wie z.B. Asbestose führen können.
Wie läuft eine Asbestsanierung ab?
Die Sicherheitsvorschriften für die Asbestsanierung sind sehr umfangreich. Grundsätzlich unterscheidet man für die Sanierung und Entsorgung in Asbestzement, festgebundene- und schwachgebundene Produkte. In der Regel sind Sanierungen in Innenbereichen wesentlich umfangreicher als im Außenbereich, da Asbestzement-Produkte im Außenbereich nicht separat abgeschottet werden müssen (trotzdem sind für Dritte natürlich Sicherheitsabstände einzuhalten). Bei Sanierungen im Innenbereich werden je nach Asbestprodukt neben Staubschutzwänden verschiedenen technische Sicherheitsvorkehrungen getroffen (Schleusen, Unterdruckhaltegeräte, H-Sauganlagen mit Asbestzulassung etc.). Der Rückbau der Asbestprodukte erfolgt so bruchfrei und staubarm wie möglich. Nach dem Rückbau erfolgt die sogenannte Grob- und Feinreinigung. Je nach Sanierung ist im Anschluss eine Raumluftmessung erforderlich, um zu bestimmen ob sich noch Fasern in dem Bereich befinden. War die Messung erfolgreich, wird der Arbeits-/Schwarzbereich von dem sachkundigen Aufsichtsführenden wieder freigegeben. Die fachgerechte Entsorgung der Asbestabfälle wird durch sogenannte Begleitscheine belegt (eANV = elektronische Abfallnachweisverfahren).
Was ist KMF?
Die Abkürzung KMF steht für künstliche Mineralfaser, auch bekannt als Glaswolle (gelb) oder Engelshaar (weiß). Alle Mineralfaserprodukte, die bis einschließlich in das Jahr 2000 verbaut wurden sind als potenziell krebserregend einzustufen. Der Rückbau von künstlichen Mineralfasern ist in der TRGS 521 geregelt.